Stefan Schwarz: Die Großrussin

Seit Jahren schreibt Stefan Schwarz wundervolle Kolumnen in „Das Magazin“, einem journalistischen Relikt aus dem Osten Deutschlands, das große Aufmerksamkeit verdient. Die Berliner Traditionszeitschrift wurde 1924 gegründet und wird von ihren Lesern auch gern als der „New Yorker des Ostens“ bezeichnet. Sich selbst betitelt Stefan Schwarz als Allerweltsjournalisten und Gelegenheitsautor. Von „Ich kann nicht, wenn die Katze zuschaut“ über „War das jetzt schon Sex?“ bis hin zu „Hüftkreisen mit Nancy“ heißen seine witzigen Kolumnensammlungen und Satire-Romane, in denen er aus männlicher Sicht die Familienwelt von heute betrachtet und messerscharf zerlegt. Sein neuester Roman nennt sich „Die Großrussin“ und handelt von einem sehr kleinen Professor, einer sehr großen Sibirierin und jeder Menge Mafia. Dr. Ullrich Hasselmann bekommt eines Tages Post vom Jugendamt. Er habe einen Sohn, heißt es da. Der brave Uni-Dozent kann sich zunächst keinen Reim darauf machen, bis ihm dämmert, dass das Ganze mit einer gewissen Jelena Jefimkina zu tun haben könnte, mit der er vor 18 Jahren gegen reichlich Geld eine Scheinehe einging. Auf der Suche nach seinem unbekannten Sohn arbeitet sich der hypochondrische Altphilologe in die Abgründe seiner völlig zu Recht verdrängten Vergangenheit vor, in der ein alkoholkranker Heiratsvermittler, eine zu allem entschlossene sibirische Volleyballerin und ein äußerst misstrauischer Ausländerbeamter die Hauptrollen spielen. Durch sein pedantisches Wesen bringt Dr. Hasselmann schließlich innerhalb von wenigen Stunden zwei osteuropäische Mafia-Banden gegen sich auf – und Tote gibt es auch noch… Mehr von Dr. Hasselmann und der Großrussin erzählt Stefan Schwarz am Montag, dem 17. November bei seiner Lesung in der Centralstation. (MEH)