Sven van Thom: So geht gute Laune

 „‘So geht gute Laune‘ ist meine allerbeste Platte. In zwei, drei Jahren werde ich das Gleiche über mein viertes Album behaupten, aber das wird gelogen sein, denn ein besseres Album als ‘So geht gute Laune‘ ist, ganz realistisch betrachtet, gar nicht möglich“ schwärmt Sven van Thom. „‘So geht gute Laune‘ hat alles, was ein gutes Album benötigt: Musik, bestehend aus Melodien, Rhythmen und Akkorden; aber auch Texte, welche zum größten Teil aus Worten zusammengesetzt sind". Die Stimme des unter bürgerlichem Namen als Sven Rathke bekannten Musikers ist einigen vielleicht noch vom One-Hit-Wonder Sofaplanet und dessen Chart-Hit „liebficken“ von 2001 im Ohr.
Der Titel des aktuellen Albums ist vielversprechend. Bei genauerer Betrachtung, oder besser: Hörung stellt man jedoch fest, dass der Fokus ausnahmslos auf den Schattenseiten des Daseins liegt. Doch so finster die beschriebenen Beziehungstragödien aus den Songs „Einfach weitermachen“ und „Topf vom Herd“ auch sein mögen, Sven van Thom schafft es mit subtilem Wortwitz aber auch dem ein oder anderen humoristischen Schlag unter die Gürtellinie immer wieder, den Hörern ein Lächeln – oder zumindest ein bitteres Lachen – auf die Lippen zu zaubern. Schlechte Laune als textliches Vehikel für gewitzte Pöbeleien und gekonnte Reime. Und musikalisch? Vermischen sich Gitarren, Banjo, Ukulele, Glockenspiel, Mellotron-Streicher und -Chöre zu einem warmen Sound, der immer wieder an die Popmusik der späten 60er erinnert. Das Schlagzeug hält sich weitestgehend zurück, wird durch perkussives Geklapper und in wenigen Momenten von elektronischen Beats ersetzt. Wie auch schon auf dem Vorgänger „Ach!“ hat der Berliner auf dem Album nahezu alle Instrumente im Alleingang eingespielt.
Glückliche Paare gehen am Valentinstag romantisch essen – alle anderen gehen am Sonntag, dem 14. Februar, in die Lounge der Centralstation und lassen sich von Sven van Thom live zeigen, wie gute Laune geht oder nicht geht.