Club der toten Dichter: Charles Bukowski - Gedichte neu vertont

„Charles Bukowski hat Schönheit gefunden, wo sie keiner vermutet hat und wo die meisten noch nicht einmal danach gesucht haben“, schrieb einmal der Journalist Michael Althen. Dass der Dichter der Straße, wie ihn manche nannten, dabei hier und da eine grobe Sprache wählt, liegt in der Natur der Sache. Er schreibt aus einer alltäglichen Notwendigkeit heraus, die jedes Wort wahr und zwingend macht. Nichts ist Kalkül, jedes Wort muss sein. Er schreibt über die piefigen Nörgler, während sein Buddha schmunzelnd in der Ecke sitzt, die Pferderennbahn, die Frauen und ihre Hüften, ihre Hintern, über einen Jungen, der ihm klar macht, dass der bloße Anblick des Meeres nicht schön ist.

Nach Heine, Busch, Rilke und Schiller hat Reinhardt Repke mit seinem „Club der toten Dichter“ nun die Gedichte von Bukowski vertont – und als Gastsänger für dieses Projekt den Schauspieler Peter Lohmeyer gewonnen. Wenn Lohmeyer im Gedicht „Sagenhaft“ über den Regen, die „himmlische Brühe“ singt, findet er mit seiner Stimme die Schönheit, die der Melancholie innewohnt. Den Blick Bukowskis in die Berge Hollywoods „zu den reichen Hengsten und ihren Stuten“ verwandelt er in perfektes Kopfkino. Lohmeyers Interpretation nimmt die Zuhörer ein, ganz gleich, ob nur mit einer Kinderspieluhr in der Hand oder mit der ganzen Band im Rücken: Tim Lorenz am Schlagzeug, Andreas Sperling an den Keyboards, Markus Runzheimer am Bass, Reinhardt Repke spielt Gitarre und singt einige Songs selbst.

Das Gedicht feiert gerade eine Renaissance. Und Bukowski wusste es schon immer: „Das Gedicht ist der einsame Favorit auf der Zielgerade. Daran führt nichts vorbei. Es wird das Rennen machen.“ Am Samstag, dem 19. November, in der Centralstation.