DreilÀnderklang D-A-CH: Django Deluxe
D-A-CH ist ein Kunstwort, mit dem die drei LĂ€nder Deutschland (D), Ăsterreich (A fĂŒr Austria) und die Schweiz (CH fĂŒr Confoederatio Helvetica) zusammengefasst werden. Zahlreiche Tagungen und Konferenzen finden unter diesem Titel statt. HĂ€ufig geht es hierbei um gesellschaftlich relevante Fragen der Vereinheitlichung zum Beispiel von Kartenmaterial oder LebensmittelnĂ€hrwerten. Denn es gibt eine wichtige Gemeinsamkeit: die Sprache. Daneben bestehen aber gewaltige kulturelle Unterschiede, die nicht zuletzt im KĂŒnstlerischen ihren Ausdruck finden â egal in welcher Form. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der musikalischen Sprache auszuloten, hat die Centralstation die Reihe DreilĂ€nderklang â D-A-CH entwickelt. Je eine KĂŒnstlerin oder ein KĂŒnstler beziehungsweise Bandprojekt aus Deutschland, Ăsterreich und der Schweiz sind zu einem Auftritt nach Darmstadt eingeladen. Ganz besonders spannend wird dieses Experiment dadurch, dass einige der KĂŒnstler, ihre Wurzeln wiederum in ganz anderen LĂ€ndern habenâŠ
Den Auftakt der Reihe macht am Donnerstag, dem 26. MĂ€rz, eine etwas andere Hamburger Band als Vertreter aus Deutschland: Django Deluxe â das sind die BrĂŒder Jeffrey und Giovanni Weiss (letzterer ECHO Jazz-PreistrĂ€ger in der Kategorie Instrumentalist des Jahres 2013) gemeinsam mit ihrem Cousins Robert Weiss. Als Special Guest haben sie bei ihrem Auftritt in der Centralstation Buggy Braune mit dabei. Nicht nur als Jazz-Quartett (weder Afro-Amerikaner noch WeiĂe mit Abschluss am Musikkonservatorium) fallen sie aus der Rolle. Und dennoch zĂ€hlt Django Deluxe zu den besten Jazz-Bands Europas. Die vier sind Mitglieder einer der gröĂten Sinti-Familien Deutschlands â und scheuen nicht, sich selbst Zigeuner zu nennen. Und hier kommt der nĂ€chste scheinbare Rollenfall: Ihre Familien leben zum Teil bereits in der vierten Generation in Hamburg, das ihnen - dem âfahrenden Folkâ - mittlerweile, auch wennâs manchem schwer fiel, wie sie berichten, ein Zuhause geworden ist. So erklĂ€rt sich dann auch der Name ihres DebĂŒtalbums: âWilhelmsburgâ, der Stadtteil, in dem ihre Familien leben, ist Dreh- und Angelpunkt ihrer Kunst.
 âMit Politik haben wir eigentlich nichts am Hut, aber der Ton hier macht die Musikâ, so Jeffrey Weiss. Spielerisch gelingt es ihnen, den Gipsy Swing des legendĂ€ren Sinti-Gitarristen Django Reinhardt ins 21. Jahrhundert zu transportieren, modern und gleichzeitig der Tradition verpflichtet. Im Repertoire lĂ€ssige Jazz-instrumentals, Kompositionen von Joseph Kosma, Erroll Garner und Miles Davis. Auf drei Gitarren und dem Kontrabass entsteht hier die musikalische Botschaft eines Volkes, das seine Sprache bis heute an niemanden weitergibt, âsie istâ, so Gitarrist Kohe Reinhardt, âneben der Musik das Einzige, was wir noch ausschlieĂlich fĂŒr uns haben. Beides sehen wir als eine Sicherheit dafĂŒr an, dass es mit unserem Volk ĂŒberhaupt weiter gehtâ. Musik ist ohnehin die beste globale Sprache.Â
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Donnerstag, 26. MĂ€rz 2015
Beginn: 20:00 Uhr
Einlass: 19:00 Uhr
Saal bestuhlt
Alle Eintrittspreise sind Endpreise. Keine GewĂ€hr fĂŒr die Richtigkeit der Preisangaben.
Verantwortlicher Veranstalter:
Kulturfreunde Centralstation e.V. - Platz der Deutschen Einheit 21 - 64293 Darmstadt
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