The Notwist

Das Konzept für mehr als 25 Jahre erfolgreiche Bandgeschichte: kein Konzept haben und genau die Musik machen, die man selbst immer wieder gerne hören will. Zumindest für The Notwist ist dieser Plan, der nie einer war, aufgegangen. 1989 gründeten die Brüder Markus und Micha Acher gemeinsam mit Schlagzeuger Martin Messerschmidt in dem beschaulichen oberbayerischen Städtchen Weilheim eine Band, die irgendwo zwischen Posthardcore, Punk, Noiserock und Metal anzusiedeln war. Mitte der Neunziger stieß Martin Gretschmann dazu und erweiterte den ruppigen Notwist-Sound um elektronische Schnipsel. Und obwohl sich dieser Sound bis heute immer wieder verändert, erkennt man einen Song von The Notwist sofort: an der unverwechselbaren Mischung aus stilbildender experimenteller Klangästhetik, Elektro, Indie, Krautrock und Melancholie – und nicht zuletzt dem berührenden Gesang.
Rund ein Vierteljahrhundert nach ihrer Gründung können The Notwist nicht nur auf sieben gemeinsame Alben, einige Soundtracks („Absolute Giganten“, „Crazy“ und Hans-Christian Schmids „Sturm“) und diverse Auszeichnungen zurückblicken. Durch ihre scheinbar unerschöpfliche Energie, die Liebe zur Musik und die ständige Suche nach Neuem ergab schon immer eins das andere: Von dem Notwist-Kern gehen eine Menge Seitenarme ab. Dass es immer mal wieder ruhig wird um die Band, liegt also mitunter daran, dass ihre Mitglieder in eine Vielzahl musikalischer Projekte verstrickt sind, darunter Tied & Tickled Trio, Console, 13&God, Lali Puna, Ms. John Soda, Potawatomi, Village of Savoonga und 3 Shades of Blues. Ganz entsprechend ihres Mottos, niemals aufzuhören, sich inspirieren zu lassen. Um so immer wieder für eine Überraschung zu sorgen. Am Mittwoch, dem 15. April, sind sie in der Centralstation zu Gast.