Phillip Boa and the Voodooclub

Phillip Boa ist der wohl konsequenteste Indie-Pionier Deutschlands – mit „Aristocracie“, „Hair“ und „Boaphenia“ hat er Meisterwerke für die Ewigkeit geschaffen, seinem Publikum unter anderem mit „Container Love“, „This Is Michael“, „Love On Sale“, „And Then She Kissed Her“ eine beachtliche Anzahl Kulthits beschert sowie eine Menge internationale Anerkennung vorzuweisen. Aber – noch lange kein Grund für den nimmermüden Pop-Partisanen, sich auszuruhen. In kreativer Hinsicht gehörte er stets zur Front der Inspirierten. Seine Stärken: der Sinn für Überraschungen, ein perfektes Händchen bei der Auswahl leidenschaftlicher Bandmitglieder und ein ausgeprägtes Gefühl für musikalische Kontraste. Zudem gilt er als einer der schärfsten Beobachter unserer Gesellschaft und ist mit seinem zynisch-poetischen Blick ohne Zweifel einer der profiliertesten Songwriter des Landes.
Und mit den Jahren wird Boa anscheinend nicht älter, sondern subtiler. Grundsatz: Alles ist immer wieder anders und dennoch, oder gerade deswegen, absolut Boa-typisch. So groovt inmitten des entfesselt rockenden Strudels hier ein jazziges Saxofon und dort ein ekstatischer Bass, mal melancholisch im Grundton, dann wieder dezent optimistisch – und auch, wer sich auf textliche Erkundungsreise begibt, wird sicher nicht enttäuscht werden. Humor und Selbstironie gibt’s inklusive.
Vor einigen Monaten erschien das „erste offizielle Album“ (O-Ton Boa) erneut: „Aristocracie“ wurde remastered und um rare Bonustracks, zwei unveröffentlichte Songs sowie eine CD mit den qualitativ besten Bootleg-Aufnahmen aus der Anfangszeit der Band (1986-1988) ergänzt. Mit diesem alten neuen Album-Klassiker und einem grandiosen Best-Of-Set im Gepäck gehen Phillip Boa and the Voodooclub zum Jahresende auf exklusive Konzerttour. Am Freitag, dem 11. Dezember, in der Centralstation.