Susanne Hasenstab und Emil Emaille: Morgen ist Gelber Sack!

So viel gleich vorweg: Sie werden sich vor Lachen den Bauch halten und die Tränen aus den Augen wischen! Dabei ist diese Veranstaltung so ganz anders als alles, was man bisher erlebt hat – kein Kabarett, keine Stand-up-Comedy, keine Lesung, kein Mundarttheater. Und irgendwie doch von allem ein wenig. Wenn Susanne Hasenstab und Emil Emaille, auf zwei Barhockern sitzend und ausschließlich mit ihrer Textmappe als Requisit ausgestattet, loslegen, geschieht Unheimliches: Ohne dass das Publikum direkt in das Programm mit einbezogen wird, ist es dennoch Protagonist der Show. Denn die Dialoge, die sich zwischen der Aschaffenburger Autorin und ihrem Bühnenpartner entspinnen, scheinen direkt dem Irrsinn unserer alltäglichen Kommunikation entsprungen. Aber manchmal benötigt man den Spiegel, um die wahnsinnige Komik darin zu erkennen. Da ist das bleierne Gespräch der langjährigen Ehepartner, die den Andalusien‐Urlaub damit verbringen, auf die Öffnung des Buffets zu warten. Oder die Irrfahrt nach Offenbach, während vor lauter Hektik die elektronische Stimme des Navigationsgeräts wie ein normaler Gesprächspartner ins Gerede miteinbezogen wird. Und da taucht die Großmutter auf, die sich mit einem kämpferischen Monolog darauf einstimmt, nun mit 84 Jahren endlich sämtliche ihr nie gedankte Haus‐ und Familienarbeit einzustellen, nur um im letzten Moment doch vor ihrer eigenen Courage zu kapitulieren.
Die allmähliche Selbsterkenntnis beim Zuhören ist oft tröstlich („Auch anderen geht´s so wie mir...“), manchmal erschreckend („Oh Gott, das bin ja ich!“), immer jedoch höchst unterhaltsam! Am Mittwoch, dem 28. September, sind Susanne Hasenstab und Emil Emaille mit ihrer kabarettistischen Lesung „Morgen ist Gelber Sack!“ zu Gast in der Centralstation.

Und übrigens:
Im Juni wurde in der Centralstation erstmals der Spirwes verliehen, der Darmstädter Preis für Maulkunst & Lebensart. Die Preisträgerin des Spirwes-Künstlerpreises: Susanne Hasenstab!