Baby Dee: I Am A Stick

Baby Dee ist eine der Musikentdeckungen des letzten Jahrzehnts. Die New Yorkerin ist „bunt as bunt can be“: Sie spielt Harfe (mit klassicher Ausbildung) und Akkordeon, schreibt bezaubernde Songs, ist eine Zirkusattraktion und eine Transgender-Straßenlegende.
Ihre Lieder erzählen wunderbar traurige, aber auch hoffnungsvolle Geschichten, der Gesang erinnert zuweilen an Anohni (an deren Debütalbum mit Antony and the Johnsons sie maßgeblich beteiligt war), ein Hauch von Kabarett-Milieu und Vaudeville-Ästhetik schwingt immer mit. Manchmal könnte man meinen, ein leiser Tom Waits spaziere durch ihre Musik.
In Baby Dees Songs geht es um Kindheitserinnerungen, Außenseitertum und viel Autobiografisches. Eine Künstlerin, die als Chorleiterin einer katholischen Kirche in Harlem gearbeitet hat und in ihrer Freizeit als Tänzerin in einem Nachtclub, die als Holzfällerin ihren Lebensunterhalt verdiente und am liebsten auf der Straße musizierte, die hat den nötigen Stoff parat, um in ihren Liedern große Geschichten zu erzählen. Hier treffen ernste Momente auf skurrile Komik. Für die Sunday Times sind ihre Texte „von solcher Poesie und Liebenswürdigkeit, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen“. Eins ist klar: Baby Dee sorgt für Gänsehautmomente! Am Donnerstag, dem 6. Oktober, ist sie mit ihrem Mix aus Chanson, Folk, Broadway und vom Frühbarock inspirierter Instrumentalmusik und ihrem wundervoll eigenwilligen Gesang in der Centralstation zu Gast.